Dienstag, 22. Mai 2007

China lamentiert nicht, sondern handelt

China lamentiert nicht, sondern handelt - das ist die Quintessenz eines äußerst lesenswerten Artikels von Sascha Lange über den Ausbau des chinesischen Militärs, auf den an dieser Stelle (auch um den Fokus von Clausewitz 2 zu erweitern) hingewiesen werden soll. Ausführlicher widmet sich der China Defense Blog diesem Thema. Langes Fazit lautet:

"[...]

Im Ganzen gesehen kommen die chinesischen Streitkräfte den nationalen politischen Vorgaben nach und befinden sich momentan in einem Modernisierungs- und dem dazugehörigen Konsolidierungsprozess. Ziel ist zunächst, die Fähigkeit zur Führung erfolgreicher Regionalkriege zu erlangen. Erst einmal wird der Region innerhalb der ersten Inselkette unter besonderer Hervorhebung Taiwans Aufmerksamkeit gewidmet. Langfristig dürfte die Sicherstellung der Passage der sogenannten zweiten Inselkette (eine Linie, die von Japan über die Marianen bis zu den Marschall-Inseln führt) anstrebt werden.

Allerdings liegt China bezüglich seines militärischen Potenzials immer noch in fast allen Feldern hinter den USA zurück. Aber Washingtons Vorsprung wächst nicht länger - Peking holt auf. Natürlich wird eine Angleichung nicht über Nacht erfolgen, aber in der chinesischen Kultur ist Geduld und das Denken in längeren Zeiträumen fest verankert.
Noch abzuwarten bleibt, was sich für Schlussfolgerungen für Deutschland und Europa ergeben. Bleibt deren Position die von bloßen Beobachtern? Oder werden nach den USA auch andere Parteien versuchen, ihre Interessen in Asien zu vertreten? Auf jeden Fall scheint dieser Weltregion bis auf weiteres ein dynamischer Kraftgewinn mit China als wirtschaftlich und militärisch aufsteigender Supermacht sicher."

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