Mittwoch, 31. Dezember 2008

31.12.2008: Video des Tages

Blicken wir auf das Jahr 2008 zurück, so erinnern wir uns eines Krieges, den man in dieser Form kaum erwartet hätte: am 8. August haben georgische Truppen die seit 1991 de facto unabhängige Republik Südossetien angegriffen. Über diesen Konflikt und seine (Vor-)Geschichte ist in den deutschen Medien viel gelogen worden. Die Dokumentation mit dem Titel "Krieg 08-08-08" mag dazu beitragen, hier einiges richtigzustellen.


Dienstag, 30. Dezember 2008

Selbsthaß



Dieser Tage bin ich dabei, endlich Orlando Figes' Werk über "Die Tragödie eines Volkes" abzuschließen. Soviel läßt sich schon jetzt sagen: Wer sich für die Geschichte Rußlands zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den 1930er Jahren interessiert, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen. Vor einer "richtigen" Besprechung werde ich in den nächsten Tagen wohl noch ein paar ausgewählte Zitate einstellen und kommentieren.

Beginnen wir mit einem unangenehmen Thema: dem ausgeprägten Selbsthaß von Teilen der russischen Intelligenzija. Haß auf die eigene Herkunft, das eigene Volk und Land, dessen Geschichte usw., der eine lange Tradition hat. Man kann ihn immer wieder erleben und muß dazu nicht einmal nach Rußland reisen. Nein, die Vertreter dieser Meinung - Sonja Margolina, Michail Ryklin und wie sie alle heißen - kommen zu uns und finden hier sogar ein geneigtes Publikum - vor allem unter denjenigen, die die Russophobie benötigen, um ihre eigenen Komplexe zu kompensieren. Jener Typ der Intellektuellen hat in der russischen Geschichte meist keine positive Rolle gespielt, wie ihre zahlreiche Verwicklung in Umsturz- und Terroraktivitäten belegt.
Figes schreibt dazu (S. 145):
"Viele [der nihilistischen Studenten Ende des 19. Jh.] waren relativ bescheidener Herkunft - Söhne von Priestern, wie Tschernyschewski, oder aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten [...] - so daß sich bei ihnen das Gefühl für Rußlands Wertlosigkeit durch ihr eigenes Gefühl der Unterprivilegiertheit verstärkte. Tschernyschewski äußerte sich zum Beispiel häufig haßerfüllt und voller Schamgefühl über die Rückständigkeit der Provinz Saratow, wo er aufgewachsen war. "Besser gar nicht geboren, als als Russe geboren", schrieb er einmal. Es gab eine lange Tradition nationalen Selbsthasses unter der russischen Intelligenzija, der daher rührte, daß sie ohne jede Verbindung zum einfachen Volk war und sich immer am Westen ausgerichtet hatte."
Wenn man die geschichtspolitischen Fragen in diesem Kontext betrachtet, relativiert sich vieles, was mit viel Verve vorgetragen wird, von ganz alleine.
Vor drei Jahren hatte auch ich Gelegenheit, diesen (Un-)Geist ganz direkt kennenzulernen: Während eines Gesprächs äußerte eine junge, in Deutschland lebende Russin plötzlich, daß es doch das beste wäre, wenn man alle Russen töten würde. Am ganzen Tisch herrschte erschrockenes Schweigen. Erst auf die Nachfrage, ob sie das denn ernst meine und daß man dann ja sogleich mit ihr beginnen könne, kam die Antwort, daß dies ein Scherz gewesen sei.

Abschließend noch ein Zitat des Literaturkritikers Belinskij von 1847, das Figes wiedergibt und das auch heute noch Gültigkeit beanspruchen kann. Es geht um die Zusammenarbeit Intellektueller mit dem Staat (S. 143 f.):
"Deshalb schenkt man bei uns jedem sogenannten liberalen Trend, selbst bei geringster Begabung, so viel Aufmerksamkeit, und deshalb sinkt auch die Popularität großer Dichter, die sich - ob aufrichtig oder nicht - in den Dienst der [...] Autokratie [...] stellen, so rasch."
Besagte Intellektuelle waren es auch, die einem Beamten bisweilen "aus Prinzip" den Handschlag verweigerten, da dieser den grundsätzlich zu bekämpfenden Staat vertrat. Eine feine Opposition. ;-)


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Montag, 29. Dezember 2008

Libanesische Verhältnisse



Colleen Winthrop hat vor einigen Tagen über die folgende Begebenheit gebloggt und ich denke, obwohl nur eine weltgeschichtliche Marginalie, ist sie vielleicht auch für ein deutsches Publikum von Interesse. Und selbst wenn die Geschichte nicht stimmen sollte, so ist sie doch nett zu lesen.
Also: Vor vielen, vielen Jahren tobte in einem Staat namens Libanon ein grausamer Bürgerkrieg, in dem auch dort lebende Ausländer entführt und getötet worden sind. Als dieses Schicksal auch sowjetische Diplomaten traf, ging das KGB im Jahr 1985 ganz eigene Wege. Unappetitlich, aber effektiv - und damit ein Zeugnis guter Geheimdienstarbeit:
"[...]

In the turbulent world of Beirut in the 1980's, kidnapping of foreigners was a national sport. Normally, it was American, British or French who were the main targets. However, in October of 1985 three or four Russian diplomats were kidnapped. One of them, Arkady Katkov, was murdered and his body dumped.
The Russians went into immediate overdrive. Calling in old favors and putting pressure where needed they discovered the identity of the kidnappers and who led the group.
A brother of the leader was thus kidnapped by the Russians as were several others. What happened next is subject to variation and speculation. Different stories came out of Beirut, that body parts were sent to the kidnappers. The body parts were said to be fingers and genitals.
Nothing official ever came out as hard news except that the remaining Russian hostages were freed very quickly.
While the other nationalities had to endure years of captivity, the speed of the release and the fact that no other Russians were ever again kidnapped in Beirut shows that the Russian actions were extremely effective.

[...]"

Samstag, 27. Dezember 2008

Die (fehlende) russische Geschichtspolitik

Vorbemerkung: Mein gestriger Beitrag über den neuen Koltschak-Film "Der Admiral" hatte einige wichtige Fragen ausgeklammert, die nachfolgend diskutiert werden sollen, nämlich die geschichtspolitischen Aspekte dieses Films über den russischen Bürgerkrieg. Mit anderen Worten: Was sagt uns "Der Admiral" über den Umgang der Russen mit ihrer Geschichte? Läßt sich am Film und an anderen aktuellen Tendenzen so etwas wie eine staatliche Beeinflussung der Geschichtsdarstellung und -wahrnehmung feststellen?

1. Sowjetnostalgie?

Der Film hat zunächst - wieder einmal - die gern von vielen Medien kolportierte Vorstellung widerlegt, im heutigen Rußland herrsche weithin eine Sowjet- und Stalinnostalgie. Im Gegenteil:
"But it is interesting to note yet another facet of the conflicted Soviet legacy here: In modern Capitalist Russia, the Reds are sneaky and evil, and the Whites are heroic, God-fearing, Tsar-loving real Russians, pure and simple."
Oder wie es die Berliner Zeitung formuliert hat:
"Diese Szene, vor allem aber später der Angriff weißer Truppen unter General Kappel gegen Stellungen der Roten greifen Szenen aus der sowjetischen Filmgeschichte auf und deuten sie um. Wie in "Tschapajew" - dem Filmklassiker über einen roten Truppenführer, der bis heute als geliebte Witzfigur weiterlebt - marschieren die Weißen in Reih' und Glied auf ein Maschinengewehr zu. Aber sie tun das nicht mehr aus zaristischer Überheblichkeit, wie in der Vorlage von 1934, sondern weil ihnen die Munition ausgegangen ist; nicht in Paradeuniformen, sondern als abgerissene tapfere Soldaten.
Auch die Kamera hat die Seite gewechselt und sich unter die Weißen begeben. Diesen ideologischen Seitenwechsel haben viele Kritiker bemängelt. Folgt nun auf die einseitige Verurteilung der Weißen ihre ebenso einseitige Idealisierung - jedenfalls "bis zum nächsten Umsturz", wie die Nesawisimaja Gaseta scherzt? Nur die Filme der späten Sowjetzeit, konstatiert der Kommersant betrübt, hätten ein ausgewogenes Bild der Weißgardisten gezeigt, "die goldene Mitte zwischen Ausgeburten der Schurkerei und Engeln mit Flügelchen"."
Hier zeigt sich, daß es gerade die sog. "Liberalen" in Rußland sind, die der sowjetischen Geschichtsdarstellung hinterhertrauern.

2. Xenophobie?

Ein weiterer Vorwurf, der gegen den Film erhoben wurde, ist der der Fremdenfeindlichkeit:
"It is a French general and Czech forces who, in the end, deliver Kolchak to the Bolsheviks for execution. [...] In line with Russian ideology today, a foreigner can only be a foe, Gladilshchikov wrote."
Abgesehen davon, daß ich mich völlig außerstande sehe, so etwas wie eine zeitgenössische "russische Ideologie" zu erkennen, sprechen die historischen Fakten eine andere Sprache. Ich darf dazu aus Orlando Figes: "Die Tragödie eines Volkes", einem der Standardwerke zur Epoche von Revolution und Bürgerkrieg, zitieren (S. 697):
"Am 4. Januar 1920 erklärte Koltschak seinen Rücktritt, übergab den Befehl über seine Armee an Semjonow und fuhr mit den Tschechen nach Irkutsk, wo er erwartete, den alliierten Missionen übergeben zu werden. Er wurde jedoch hintergangen und an die Irkutsker Bolschewiki ausgeliefert. Soweit es sich heute feststellen läßt, lieferten die Tschechen ihn und sein Gold sehr wahrscheinlich im Tausch gegen eine sichere Durchfahrt nach Wladiwostok aus, von wo aus sie sich schließlich auf ihrer Heimreise rund um den Erdball nach Amerika einschiffen konnten. Weder das politische Zentrum noch die alliierten Missionen unternahmen etwas, um den Admiral zu retten."
Es ist unter Historikern unstrittig, daß die Tschechoslowakische Legion im Bürgerkrieg eine zwielichtige Rolle gespielt hat; ebenso ist das Taktieren namentlich der französischen Interventionstruppen durch zahlreiche Quellen belegt. Mithin gibt es im Film keinerlei Anhaltspunkte für die behauptete Xenophobie.



3. Mangel an Geschichtspolitik und Politischer Korrektheit

Kennzeichnend für das heutige Rußland ist vielmehr die von der Berliner Zeitung mit Verwunderung konstatierte Polarisierung, die der Film ausgelöst hat. Ist der Regisseur Patriot oder Geschichtsrevisionist, wie das Neue Deutschland fragt. Ist der "Admiral" eine Verunglimpfung der Oktoberrevolution oder das längst überfällige Gegengewicht zur jahrzehntelangen kommunistischen Propaganda? Keine dieser Fragen wird eindeutig und endgültig beantwortet. Folglich existieren verschiedene Geschichtsbilder nebeneinander her - ohne daß es zu einer staatlichen Intervention zwecks Durchsetzung einer bestimmten Meinung kommen würde. Dies ist das hervorstechendste Merkmal der aktuellen Geschichtsdebatten in Rußland.
Es gibt eben nicht nur Stalin-Fans, sondern auch solche des Generals Wlassow; nicht nur Anhänger Lenins, sondern auch Verehrer Koltschaks oder Kerenskijs. Alle diese dürfen sich weitgehend frei äußern und miteinander streiten. Dergleichen hat man sich in Deutschland, wo z.B. der § 130 StGB der historischen Forschung eine inhaltliche Linie vorgibt, mittlerweile entwöhnt. Anders kann ich es mir nicht erklären, daß man in den hiesigen Medien so gern und oft auf einseitige Darstellungen ausweicht: entweder beklagt man die "Weißwaschung" Koltschaks oder man behauptet eine angeblich weit verbreitete Stalinnostalgie - und erkennt nicht, daß sich beides gegenseitig ausschließt.

Illustriert wird das eben Gesagte durch die beiden Fotos über und unter diesem Abschnitt, aufgenommen in Moskau im September 2007. Es ist keineswegs ungewöhnlich, an einem Gebäude eine Tafel zu finden, die an irgendwein - mit Lenin verbundenes - revolutionäres Ereignis erinnert. Gleichzeitig ist im selben Gebäude ein Geschäft für Luxusgüter untergebracht und davor stehen zuhauf Nobelkarossen, die sich auch die meisten Deutschen niemals werden leisten können. Wenn Lenin das sehen könnte, würde er vermutlich in seinem Mausoleum rotieren. ;-)

Die in Rußland herrschende Offenheit bezüglich historischer Forschung und der Diskussion ihrer Ergebnisse kann man außerdem daran ermessen, daß zahlreiche russische Historiker Arbeiten zur Präventivkriegsthese vorgelegt haben (und daß darüber auch offen diskutiert wird), für die sie in Deutschland als vermeintliche "Neonazis" stigmatisiert worden wären.



Der Beitrag wird morgen mit einem zweiten Teil fortgesetzt.


Nachtrag (28.12.2008): Die angekündigte Fortsetzung wird es - zumindest in der geplanten Form - vorerst nicht geben, da sich das Thema als sehr komplex erwiesen hat - zu aufwendig und zu lang für ein Weblog. Sollte seitens meiner Leser dennoch Interesse bestehen, bitte ich darum, dies kundzutun. Danke.


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Freitag, 26. Dezember 2008

Der Admiral

Die letzten Tage sind bei mir sehr ruhig verlaufen und so konnte ich endlich wieder ein paar Bücher lesen und Filme ansehen. Darunter war auch einer der diesjährigen "Topfilme" aus Rußland: "Der Admiral" (vgl. hier, hier, hier, hier und hier). Der Film dreht sich um Alexander W. Koltschak, der es im Ersten Weltkrieg bis zum Admiral der russischen Marine gebracht hatte und im anschließenden Bürgerkrieg eine der bedeutendsten Führungsfiguren der weißen Bewegung gewesen war.

Der Film hätte vom Thema her ein großes historisches Drama werden können. Doch es sollte anders kommen. "Der Admiral" ist im Kern die Erzählung einer Liebesgeschichte zwischen Koltschak und Anna Timirjowa - beide natürlich verheiratet. Und es sollte wohl auch nicht mehr sein als die russische Version von "Titanic". Die dramatischen Ereignisse der Jahre 1917 bis 1920 dienen nur als Hintergrund für die gefühlsbetonte Beziehungsgeschichte, der - ähnlich einem Rinforzando in der Musik - kurz und heftig aufleuchtet, um danach wieder Platz für die beiden Protagonisten und ihre Beziehung zu machen.
Wie dieser Hintergrund aber gezeigt wird, ist schon beeindruckend. Das "Zerschellen des adlig-bürgerlichen Russland am Eisberg des Bolschewismus" wird in realitätsnahen Szenen gezeigt: von den revoltierenden Soldaten und Matrosen ermordete Offiziere, die Ohnmacht der Provisorischen Regierung, die Unübersichtlichkeit nicht nur der politischen Landschaft, blutige Gefechte zwischen den Bürgerkriegsparteien und die Intrigen der Interventionsmächte, die Koltschak schließlich den Roten ans Messer liefern sollten. Hier hätte man mehr aus dem Film machen können, wenn man denn gewollt hätte. So bleibt es bei der Darstellung Koltschaks als "Seemann und Puritaner", der als Regierungschef freilich gescheitert ist.

"Der Admiral" ist somit kein schweres historisches Drama, sondern wurde für den Massengeschmack gedreht, der keine allzu schwere Kost verträgt. Aber das ist ja in Deutschland oder den USA nicht anders. Historisierende Filme kommen nicht ohne ein paar amouröse Geschichten aus. Offensichtlich hat sich mittlerweile also auch in Rußland die Mittelschicht soweit eingerichtet, daß sie auf leichtverdauliche Unterhaltung nicht verzichten will. Sind derartige Filme ein "Mittelschichtphänomen"?
Nichtsdestotrotz ist der "Admiral" es wert, angeschaut zu werden. Technisch sehr gut gemacht, ebenso die Leistungen der Schauspieler. Und trotz der Kritik kann dem Film sein Unterhaltungswert nicht abgesprochen werden. Insbesondere die Kampfszenen sind durchaus beeindruckend.

In den Kritiken zum "Admiral" werden auch zahlreiche Fragen angesprochen, die das Feld der Geschichtspolitik betreffen. Diese erscheinen mir so interessant, daß ich beabsichtige, in den nächsten Tagen dazu einen gesonderten Beitrag zu schreiben.
Heute nur so viel: Der russische Filmtitel lautet "Адмиралъ" (dt.: Admiral), wobei am Ende des Wortes ein Härtezeichen steht. Das war früher in der russischen Sprache bei vielen Substantiven die Regel, bis die Bolschewiki 1918 eine Rechtschreibreform durchgeführt haben. Auch solche Details enthalten eine Aussage.

Nachfolgend ein Trailer mit Szenen aus dem Film:



Und zum Schluß noch zwei Videos mit Musik aus "Der Admiral":





PS: Erwerben kann man russische Film-DVDs in Deutschland zu sehr günstigen Preisen übrigens hier oder hier.

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Filme: Erster Weltkrieg und russischer Bürgerkrieg

Dienstag, 23. Dezember 2008

23.12.2008: Bilder des Tages


Olga Gromowa, eine junge Künstlerin aus Moskau, ist im RuNet für ihre treffenden Karrikaturen bekannt geworden. Drei ihrer Bilder, die sich den modernen Wegelagerern - also der Verkehrspolizei (in Rußland jetzt DPS und früher GAI geheißen) - widmen, sollen hier heute vorgestellt werden. Und ich muß sagen: Die "GAIschniki" sind - wie überall - ganz schön clever und hinterlistig. ;-)



Montag, 22. Dezember 2008

Neues von Izhmash

Mitte September 2008 hat Wladimir Pawlowitsch Grodezkij, seines Zeichens Generaldirektor der Ischewsker Maschinenfabrik "Izhmash", in einer "interaktiven Pressekonferenz" die von den Nutzern des Internetdienstes Lenta.ru an ihn herangetragenen Fragen beantwortet. Vor einer Woche habe ich hier bereits darauf hingewiesen. Gestern hatte ich endlich Gelegenheit, den Text komplett zu lesen und ich möchte dem deutschen Publikum die Ausführungen Grodezkijs zu drei interessanten Punkten nicht vorenthalten.

1. Sturmgewehr Abakan

Das in den 1990er Jahren als Ablösung für das Sturmgewehr AK-74 konzipierte und 1994 nominell in den russischen Streitkräften eingeführte Gewehr AN-94 "Abakan" wird seiner Ansicht nach auch mittelfristig nicht in größeren Stückzahlen produziert werden. Somit zählt die Kalaschnikow noch lange nicht zum alten Eisen. Ich persönlich würde das Projekt Abakan damit als im großen und ganzen gescheitert ansehen, was zu einem Gutteil auch an der Konstruktion und den Eigenarten dieses Modells liegen dürfte.

2. Kaliberwahl

Von Interesse sind weiters die Verlautbarungen zu den Kalibern für die Infanteriebewaffnung.
In den 1970er Jahren hatte die UdSSR – wie zuvor schon einige NATO-Staaten – mit dem AK-74 damit begonnen, auf ein kleineres Kaliber (5,45 x 39 mm) umzustellen, das eine flachere Flugbahn, eine höhere Anfangsgeschwindigkeit, leichter zu beherrschendes Dauerfeuer und ein niedrigeres Gewicht versprach. Nun haben allerdings die Kämpfe in Afghanistan und Tschetschenien gezeigt, daß dieses kleine Kaliber auch Nachteile hat, insbesondere auf mittlere Entfernungen und dann, wenn der Gegner mit schußsicheren Westen ausgerüstet ist. Aus diesem Grunde erfreut sich das Sturmgewehr AKM bei den russischen Spezialeinheiten nach wie vor großer Beliebtheit.

Grodezkij verweist in diesem Zusammenhang auch auf die ähnlich gelagerten Erfahrungen der NATO-Truppen in Afghanistan und im Irak. Er sieht also die Notwendigkeit einer "Zwischenpatrone" (zwischen der kleinkalibrigen 5,45 x 39 mm und der großen 7,62 x 54 mm), die auch auf eine Gefechtsentfernung von 500 m und beim Tragen von Schutzwesten einigermaßen sichere Treffer gewährleistet. Daher arbeitet die russische Rüstungsindustrie derzeit an einer Modernisierung des "alten" Kalibers 7,62 x 39 mm. Die M 43-Patrone erscheint ihm als hervorragende Ausgangsbasis für die Entwicklung neuer Munition und vielleicht sogar eines neuen Kalibers.

(Diese Entwicklung konvergiert mit dem in den US-Streitkräften festzustellenden Trend, das Kaliber 7,62 x 51 mm zumindest für Unterstützungswaffen wie Maschinen- und Scharfschützengewehren beizubehalten, da es dem Gegner Deckung wegnimmt (vgl. Visier 1/2009, S. 6 ff.). Ferner wird auch in den USA schon länger an neuen Kalibern für das AR-15 gearbeitet - z.B. 6,5 mm Grendel, .458 SOCOM oder 6,8 mm Remington SPC - um die Schwächen der ebenfalls recht kleinen 5,56 x 45 mm-Patrone auszugleichen.)

3. Druckluft-/CO2-Waffen

Schließlich hat Grodezkij angekündigt, daß Izhmash auch künftig CO2-Waffen im Design der Kalaschnikow anbieten werde. Neben der recht neuen Yunker-5 sind weitere Modelle, einschließlich "skirmingfähiger" Softairwaffen, geplant.


Nachtrag: Sollte bei der Leserschaft Interesse bestehen, kann ich auch noch die Verlautbarungen bezüglich der Saiga-Flinten wiedergeben.

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Freitag, 19. Dezember 2008

Das Weiterleben der SOE


Wohl jeder, der sich mit der Geschichte der irregulären Kriegführung im 20. Jahrhundert näher beschäftigt hat, weiß mit dem Kürzel SOE etwas anzufangen. Damit ist die Special Operations Executive gemeint, ein britischer Nachrichtendienst während des Zweiten Weltkriegs, der sich allerdings weniger auf die klassische Informationsbeschaffung als vielmehr auf Sabotageangriffe und Kommandounternehmen spezialisiert hatte.

Bisher ging man davon aus, daß diese Truppe nach Kriegsende vollständig aufgelöst worden sei; im Visier-Special 49 ist noch von der "gänzlichen" Abmusterung der "personellen wie materiellen Strukturen" die Rede (vgl. S. 31). Die BBC hat nun anhand kürzlich freigegebener Akten herausgefunden, daß dem nicht so war: "Churchill's secret army lived on".
Ein nicht unbeträchtlicher Teil der vormaligen SOE-Mitarbeiter - rund 300 Mann - wurde sonach in den Nachrichtendienst SIS / MI 6 überführt. Und auch die verdeckten Kleinkriegsoperationen gingen nach 1945 weiter. Etwa in Albanien, im Baltikum und in der Ukraine zur Unterstützung örtlicher Partisanen-/Terroristengruppen. Dergleichen war bis dato nur von den Nachrichtendiensten der USA bekannt, aber offensichtlich haben die Briten munter mitgespielt und waren nicht bis zur Wiederaufstellung des Special Air Service (zu Beginn der 1950er Jahre) zur Handlungsunfähigkeit verdammt.

Angesichts dieser Befunde verwundert es schon, daß sich immer noch auf Seriösität bedachte Autoren finden, die den osteuropäischen Nachrichtendiensten im Kalten Krieg "Paranoia" unterstellen - so, als hätte es derartige Operationen nie gegeben. Desweiteren dürfen wir gespannt darauf sein, was als nächstes aus britischen Archiven ans Licht kommt. Die CIA mußte ja mittlerweile einräumen, daß sie tatsächlich Attentate auf Fidel Castro verübt hat.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

17.12.2008: Video des Tages

Passend zu meinem gestrigen Beitrag über die Firma Izhmash gibt es heute ein Werbevideo aus Ischewsk, in dem die dort hergestellten Selbstladewaffen vorgestellt werden.


Dienstag, 16. Dezember 2008

Demnächst neue Kalaschnikow-Modelle?



Der Firearm Blog (der es wiederum aus diesem Forum hat) hat mich auf diesen Bericht des russischen Nachrichtenkanals Vesti aufmerksam gemacht.

Das Fernsehteam hat die die Ischewsker Maschinenfabrik "Izhmash" besucht, den führenden Hersteller der Kalaschnikow-Sturmgewehre und Dragunow-Scharfschützengewehre sowie weiterer Waffenmodelle. Neben einem kurzen Interview mit Michail Kalaschnikow werden die Produktionsabläufe im Werk gezeigt sowie die von Izhmash hergestellten Modelle präsentiert - inklusive "tacticooler Kaschis" mit Weaverschienen, Leuchtpunktvisieren, Lampen, Zielpunktlasern und Schalldämpfern. Zudem wurde angekündigt, daß im Jahr 2009 neue Handfeuerwaffen auf den Markt kommen sollen, an deren Konstruktion M. Kalaschnikow - der nach wie vor als Konstrukteur bei Izhmash tätig ist - beteiligt war.

Der Anlaß des TV-Berichts lag aber nicht darin, sondern in der Schaffung einer neuen Forschungs- und Produktionsgesellschaft für alle Arten von Schußwaffen (einschließlich Jagd- und Sportwaffen) durch die staatliche Gesellschaft RosTechnologii, die als Holding wiederum einen Teil der staatseigenen Rüstungsindustrie zusammenfaßt. In dieser neuen Gesellschaft soll Izhmash die Hauptrolle spielen.


PS: Wer der russischen Sprache mächtig ist, kann auf Lenta.ru zudem die Niederschrift einer interaktiven Pressekonferenz mit Izhmash-Generaldirektor Wladimir P. Grodezkij vom 10.09.2008 lesen.


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Montag, 15. Dezember 2008

Japanische Propagandabilder ...


... aus der Zeit des Ersten Weltkrieges hat ein russischer Blogger aufgetan. Und diese sind m.E. höchst interessant. Japan war 1914 auf Seite der Entente in den Krieg eingetreten. Allerdings blieb die im selben Jahr erfolgte Eroberung der deutschen Kolonie Kiautschou in China die einzig bedeutende japanische Militäroperation.

Die Propagandabilder, die auf die eigene Zivilbevölkerung abzielten, zeigen nun die japanische Armee im Gefecht mit deutschen und österreichischen Verbänden. Der vermeintliche Kriegsschauplatz liegt jedoch nicht in Europa, sondern im fernöstlichen Rußland: in Wladiwostok, Chabarowsk, am Ussuri und an der Transsib. Hier vermischen sich zwei Motive: der (real gar nicht stattfindende) Kampf gegen die Mittelmächte und die Spannungen mit dem (nominell verbündeten) Russischen Kaiserreich, die sich bereits 1904/05 in einem Krieg entladen hatten und nach der Oktoberrevolution mit zur Besetzung weiter Teile Sibiriens durch japanische Truppen führen sollten.

Letzteres war zum Zeitpunkt des Erscheinens der Zeichnungen freilich noch Zukunftsmusik. Genießen wir also diese 16 Kleinodien der fernöstlichen Kunst. ;-)


Sonntag, 14. Dezember 2008

14.12.2008: Bilder des Tages


Heute folgt der vierte und letzte Teil der Bilderserie, die das Scharfschützengewehr Dragunow im Einsatz zeigt.
Auf dem ersten Foto (das sicher nicht in diesem Jahr aufgenommen worden ist) ist ein Scharfschütze der russischen Friedenstruppen in Abchasien zu sehen.
Die Bilder 2 bis 5 zeigen Angehörige der Spezialeinheit "Rosich", die zum Föderalen Strafvollzugsdienst (FSIN) des russischen Justizministeriums gehört, bei der Ausbildung.
Bild 6 ist wahrscheinlich in Tschetschenien entstanden; auf den übrigen Fotos sind Scharfschützen der Inneren Truppen des MVD bei der Ausbildung abgebildet.











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Samstag, 13. Dezember 2008

Gedanken zur Woche

Die vergangene Woche war in und um Rußland reich an Ereignissen, und einige davon möchte ich heute kurz kommentieren. Ein paar meiner kleinen Granteleien sind nicht besonders thementreu, was mir meine Leser aber bitte nachsehen mögen, solange es nicht alltäglich wird. ;-)



Am 5. Dezember ist Alexi II., Patriarch von Moskau und ganz Russland, gestorben. Am vergangenen Dienstag wurde er zur Ruhe gebettet. Alexi II. war auch aus meiner Sicht eine beeindruckende Persönlichkeit, aber das soll hier nicht vertieft werden. Und er war Deutscher, genauer gesagt Baltendeutscher. Im Jahr 1929 ist er in Tallin als Alexej Michailowitsch Rüdiger geboren worden; bereits sein Vater war russisch-orthodoxer Geistlicher gewesen.

Der Patriarch war übrigens nicht der einzige Deutsche, der es im postkommunistischen Rußland bis in leitende Ämter geschafft hat. Ein weiteres Beispiel ist German Gref (dt.: Herrmann Gräf), der von 2000 bis 2007 föderaler Wirtschaftsminister war.
Auch sonst sind im Kabinett des Ministerpräsidenten Putin ethnische Minderheiten gut vertreten, etwa durch den seit 1994 ununterbrochen amtierenden Katastrophenschutzminister Sergej Schojgu, der Tuwiner ist, oder den Innenminister Raschid Nurgalijew, seiner Herkunft nach Kasache und Moslem.



Es wird oftmals beklagt, daß sich in Moskau ein Großteil nicht nur der politischen Macht, sondern auch der russischen Wirtschaftskraft konzentriere. Dem ist in der Tat so, aber bestimmte Entwicklungen lassen sich seitens des Staates eben nur sehr bedingt beeinflussen. Die russische Regierung hat darauf bisher vor allem mit der Verlagerung nachgeordneter Dienststellen aus der Hauptstadt in die "Provinz" reagiert.
Aber auch höhere Behörden verlassen jetzt Moskau. Bereits im Frühjahr 2008 ist das föderale Verfassungsgericht nach St. Petersburg umgezogen und residiert dort jetzt im altehrwürdigen Gebäude von Senat und Synod.

Vor einem Jahr ist zudem die Absicht bekannt geworden, daß das Oberkommando der Seekriegsflotte ebenfalls in die "Meereshauptstadt" an der Ostsee verlagert werden und seinen Sitz in der historischen Admiralität nehmen soll. In der vergangenen Woche hat die Petersburger Regionalzeitung Fontanka.ru berichtet, daß ein Teil des Admiralitätsgebäudes schon von den vorherigen Nutzern - dem Kommando der Flottenbasis St. Petersburg und einer Offiziersschule - geräumt worden sei, so daß die ersten Räumlichkeiten vom Flottenstab bezogen werden könnten.

Die Umzugspläne sind allerdings noch nicht offiziell bestätigt worden. Neben Prestigegründen und der Kostenfrage (ca. 26 bis 50 Mrd. Rubel) spielen auch ganz praktische Probleme bei der Ablehnung in Marinekreisen eine Rolle: Wie soll die Kommunikation des Flottenstabes mit dem Verteidigungsministerium und dem Präsidenten, die beide in der Hauptstadt sitzen, sichergestellt werden? Insbesondere, wenn es um die Frage der strategischen Waffen geht. Schließlich ist die Verbindung zu den U-Booten jetzt schon fragil, da der russischen Marine nach dem Ende der UdSSR nur noch eine einzige Langwellenfunkstation geblieben ist. Und die befindet sich im weißrussischen Wilejka. (Allein schon deshalb kann sich niemand in Moskau eine Verschlechterung der Beziehungen zu Lukaschenko wünschen, auch wenn ihn viele Russen verachten.)

Es bleibt also abzuwarten, ob der Umzug tatsächlich - wie kolportiert - im kommenden Jahr stattfinden und ob auch der gesamte Flottenstab mitgehen wird.



Gebirgsjäger waren in der späten Sowjetarmee Mangelware und erst im Zuge des Afghanistankrieges hatte man sich wieder an diese Spezialtruppe erinnert. Obwohl die russischen Streitkräfte seit über 15 Jahren in Gebirgsregionen operieren, werden erst seit wenigen Jahren erneut spezielle Gebirgseinheiten aufgebaut. Diese Bemühungen sind nunmehr gut vorangekommen:
"[...]

Russia's Defense Ministry plans to deploy special mountain units at military bases in S. Ossetia, Abkhazia, Armenia and Tajikistan, as well as in the Urals and Far East, a ministry official said on Thursday.
"All military contingents deployed in mountainous regions will have battalion-level units specially trained for mountain warfare," said Col. Vladimir Chabanov, deputy head of the Ground Forces combat training department at the Russian Defense Ministry.
Russia has already deployed two mountain brigades in the North Caucasus republics of Daghestan and Karachayevo-Circassia. They are manned by contract soldiers and total about 4,500 personnel.
Chabanov said the newly formed units would be equipped with special weaponry and equipment developed for combat at high altitudes in mountainous areas, including professional mountain-climbing equipment.

[...]"
Hier wird man sehen müssen, was von diesem löblichen Ansatz im Zuge der jetzt geplanten drastischen Militärreform übrigbleibt. Oder sind die genannten Gebirgsbataillone bereits Teil jener schnellen Brigaden, die demnächst gebildet werden sollen, um zumindest bei den "Krisenreaktionskräften" der russischen Armee von den schwerfälligen Divisionsstrukturen loszukommen?



Die USA haben gerade feststellen müssen, wie verwundbar ihre durch Pakistan führende Nachschubroute nach Afghanistan ist. Daher will man nun mehr Material durch Rußland transportieren - was die Bundeswehr ohnehin schon tut - und hofft in Moskau auf ein entsprechendes Entgegenkommen.
Vielleicht könnte die NATO ja im Gegenzug ihren Mitgliedsstaat Litauen dazu bewegen, den russischen Streitkräften den Materialtransport auf dem Landweg zwischen der Exklave Kaliningrad/Königsberg und dem Mutterland zu gestatten. Dadurch könnte der Abzug von fast 900 gepanzerten Fahrzeugen aus dieser Region erheblich beschleunigt werden, da so der aufwendige Seetransport entfiele.



So langsam dämmert auch den "westlichen" Medien, daß sie sich beim jüngsten Krieg um Südossetien von der georgischen Regierung haben instrumentalisieren lassen. Und es stellt sich heraus, daß vieles, was zuvor als "russische Propaganda" abgetan worden war, doch den Tatsachen entspricht (vgl. hier, hier, hier, hier, hier und hier). Nachdem nun auch Saakaschwili (der übrigens stolz darauf ist, am gleichen Tag wie Stalin Geburtstag zu haben) selbst einräumen mußte, daß er den Krieg begonnen hat, ist nicht einmal mehr der polnische Nachrichtendienst gewillt, ihm seine Märchen von den bösen Russen abzunehmen. "Psychologische Operationen" haben folglich nur eine begrenzte Reichweite. Zum Glück. :-)


13.12.2008: Bilder des Tages


Heute folgt der dritte (und vorletzte) Teil der Dragunow-Bilderreihe. Die ersten Fotos zeigen das SVD im Einsatz bei Sicherheitskräften der Rußländischen Föderation in Tschetschenien.
Die drei letzten Bilder stammen aus dem Afghanistankrieg der 1980er Jahre. Wir erinnern uns damit daran, daß gestern vor 29 Jahren das Politbüro der KPdSU jenen verhängnisvollen Beschluß gefaßt hat, der zum militärischen Engagement der Sowjetunion in Afghanistan führte - und damit den Untergang dieses Staates mit befördert hat (siehe auch hier).









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Freitag, 12. Dezember 2008

12.12.2008: Bilder des Tages


Heute folgt die zweite Tranche an Bildern vom Scharfschützengewehr Dragunow (SVD) im Einsatz. Die meisten zeigen russische Sicherheitskräfte im Nordkaukasus.
Auf den Fotos 2 und 3 ist ein Scharfschütze der Inneren Truppen abgebildet, der höchstwahrscheinlich einer Spezialeinheit angehört - zumindest folgere ich das aus dem Abzeichen, welches im Bild 2 auf dem BTR angebracht ist und für die Einheit "Vityaz" steht.
Das sechste Foto entstand 2005 während des Anschlags von Naltschik.
Auf den beiden letzten Bildern ist schließlich die Dragunow-Variante mit Klappschaft - SVDS geheißen - zu sehen.
Sehr gut kann man auch die Eigentümlichkeit erkennen, daß der Gewehrriemen bei Nichtgebrauch oft um das Korn geschlungen wird.









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Donnerstag, 11. Dezember 2008

11.12.2008: Bilder des Tages


Heute beginnt eine mehrteilige Serie von Bildern, die das Scharfschützengewehr Dragunow (SVD) im Einsatz zeigen.
Das erste Foto stammt aus dem heutigen Polen, das zweite aus Ungarn vor 1989. Auf letzterem ist sehr schön zu sehen, wie man sich im Warschauer Vertrag den Einsatz des Scharfschützen als Teil einer Schützengruppe vorgestellt hat. (Im Hintergrund kann man zudem einen in Ungarn produzierter Schützenpanzerwagen PSH zu erkennen, der auch in der DDR bei der Bereitschaftspolizei und dem Wachregiment des MfS im Einsatz war.)
Die Bilder drei und vier sind während des Jelzin-Putsches 1993 in Moskau entstanden. Sie zeigen vermutlich Jelzin-treue Angehörige einer Spezialeinheit des FSB bei der Einsatzvorbereitung.
Auch die Bilder fünf (normale Polizei) und sechs (OMON) stammen aus den 1990er Jahren.
Auf dem letzten Bild ist schließlich ein russischer Soldat bei der Ausbildung zu sehen.








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