Freitag, 27. März 2009

27.03.2009: Video des Tages

In der früheren Sowjetunion war es üblich, daß jede Berufsgruppe und jede Waffengattung der Streitkräfte einen speziellen "Feiertag" hatte. Diese Tradition hat sich in Rußland und den meisten anderen Nachfolgestaaten der SU bis heute erhalten - und sie soll in diesem Jahr auch hier auf Backyard Safari ein wenig gepflegt werden. ;-)

So auch für die Inneren Truppen des Innenministeriums der RF, vergleichbar mit der deutschen Bereitschaftspolizei oder der französischen Gendarmerie Mobile. Anläßlich ihres heutigen Ehrentages ein kleines Video mit einem Lied für die "WW" (Wnutrennie Woiska). Ein Teil der Bilder stammt aus dem Hauptaufgabengebiet der Inneren Truppen im Nordkaukasus.



Montag, 23. März 2009

23.03.2009: Musik des Tages

Heute: Alexander Rosenbaum mit "Naletela grust" (dt.: Die Traurigkeit ist über mich hereingebrochen) - unterlegt mit Bildern aus Rosenbaums Heimatstadt St. Petersburg, darunter auch einige Sehenswürdigkeiten.



Freitag, 20. März 2009

20.03.2009: Bilder des Tages


Nicht nur der russische Präsident Medwedew, auch sein Amtsvorgänger Wladimir Putin hatte nichts dagegen, sich beim Umgang mit den angeblich so furchtbar pösen Waffen fotografieren zu lassen. Putin - ehemaliger Offizier und Judoka - ist der lebende Beweis dafür, daß man auch als promovierter Jurist nicht so irrational, hysterisch und mimosenhaft sein muß, wie es viele deutsche Politiker leider sind.

Auf dem ersten Bild schießt er mit einer modernisierten Makarow-Pistole; die Bilder 2 und 3 zeigen ihn beim Umgang mit einer APS "Stetschkin". (Die Fotos sind übrigens während eines Besuchs in der Aufklärungsabteilung des Generalstabs entstanden.) Darunter: Putin auf der Jagd, beim Bogenschießen und beim Judo.








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Donnerstag, 19. März 2009

19.03.2009: Bilder des Tages


Deutsche Politiker und Journalisten schwelgen dieser Tage in feuchten Träumen von einer waffenlosen Gesellschaft - und nicht wenige Bürger machen dabei mit. So, als hätten sie es gar nicht erwarten können, auf einen Sündenbock einzuprügeln. So konnte z.B. hören, wer Waffen besitze und damit schieße, sei grundsätzlich psychisch gestört usw. usf. Trotz der Unzahl solcher brechreizerregenden Einlassungen, die mich mittlerweile an den Fähigkeiten der deutschen Demokratie insgesamt zweifeln lassen, gibt es aber auch kleine Lichtblicke. Ja, es gibt noch Staaten auf der Welt, da gelten Waffen nicht als "böse" und verabscheuungswürdig. Dort gehört es für einen Politiker zum guten Ton, sich mit einem Gewehr in der Hand fotografieren zu lassen.
So etwa der russische Staatspräsident Dmitrij Medwedew. Die ersten drei Bilder sind während eines Besuchs bei Izhmash im Jahr 2008 entstanden, die übrigen zeigen den Präsidenten bei der Besichtigung des Tulaer Waffenmuseums vor ein paar Tagen.









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Fotos: Reuters (1 - 3), RIA Novosti (4 - 8).

Dienstag, 17. März 2009

17.03.2009: Musik des Tages

Angesichts der aktuellen Kampagne könnte man als Waffenbesitzer schon melancholisch werden. Passend zu dieser Stimmung der Titel "Tschto takoje osen" (dt.: Was ist der Herbst) von der russischen Rockformation DDT.



Donnerstag, 12. März 2009

Ein würdiger Preisträger


Heute hat die diesjährige Leipziger Buchmesse begonnen. Gestern wurde aus diesem Anlaß der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an den Osteuropahistoriker Karl Schlögel verliehen. Während die Jury des Preises im vergangenen Jahr daneben gegriffen und den offenkundig unter Verfolgungswahn leidenden Michail Ryklin ausgezeichnet hat, hat es in diesem Jahr den richtigen getroffen. Obwohl mit dem Preis vordergründig nur Schlögels Buch "Terror und Traum - Moskau 1937" ausgezeichnet wurde, so darf man doch davon ausgehen, daß damit auch sein gesamtes bisheriges Schaffen gewürdigt wird.

Schlögel hat sich zu einem der besten Osteuropa- und Rußlandkenner entwickelt, die derzeit im deutschsprachigen Raum tätig sind. Seine Schriften sind geprägt von einer großen Weite und klarer Argumentation; sein Blick ist nicht von ideologischen Denkschemata verstellt (trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner K-Gruppen-Vergangenheit?). Aus diesem Grund kann man eigentlich alle seiner Bücher unbesehen empfehlen, auch wenn ich "Terror und Traum" selbst noch nicht kenne. Besonders lesenswert sind m.E. "Das Russische Berlin - Ostbahnhof Europas", "Die Mitte liegt ostwärts - Europa im Übergang", "Petersburg - Das Laboratorium der Moderne 1909-1921", "Go East oder die zweite Entdeckung des Ostens" und "Im Raume lesen wir die Zeit - Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik".

Am Wochenende werde ich voraussichtlich ebenfalls auf dem Leipziger Messegelände vorbeischauen. Und morgen beginnt ja auch die IWA in Nürnberg ...

Samstag, 7. März 2009

Das Blockademuseum


Zum vorläufigen Abschluß der Reihe über Museen in Rußland möchte ich ein Petersburger Museum nennen, von dessen Besuch ich - bis auf Weiteres - abrate. Das der Blockade Leningrads im Zweiten Weltkrieg gewidmete Blockademuseum hat den Zeitenwechsel 1991 irgendwie verschlafen. Ausstellung und Führungen sind noch im typisch sowjetischen Propagandastil gehalten, der für jeden, der daran nicht gewöhnt ist, eine Zumutung darstellt. (So wurde z.B. der Winterkrieg 1939/40 im Jahr 2006 noch immer als sowjetischer Verteidigungskrieg dargestellt.) Obgleich natürlich ein Kriegsmuseum i.e.S. und auch entsprechend ausstaffiert, sollte man von einem Besuch solange Abstand nehmen, bis das Museumskonzept irgendwann einmal gründlich überarbeitet worden ist.

Welche Hinweise kann man dem angehenden Rußlandtouristen sonst noch mit auf den Weg geben?
1. Die meisten Reiseführer kann man, kurz gesagt, vergessen. Am besten fährt man, zumindest in Moskau und St. Petersburg, mit dem Baedeker.
2. Zur besseren Orientierung sollte man zumindest das kyrillische Alphabet kennen.
3. Zahlreiche nützliche und aktuelle Tips (auch rechtlicher Natur) findet man im Rußlandforum.
Ansonsten wünsche ich viel Spaß! :-)

Donnerstag, 5. März 2009

Siegeszug des PDW-Konzeptes?


Im Oktober 2008 hatte ich schon darüber berichtet, daß die russische Polizei plant, ihre Sturmgewehre AK-74 SU durch Maschinenpistolen PP-2000 im Kaliber 9 x 19 mm zu ersetzen. Vor wenigen Tagen hat nun der Hersteller dieser MPi, die Fa. KBP, auf der Messe "IDEX 2009" in Abu Dhabi gegenüber Journalisten von Arms-TASS eine Erklärung abgegeben. Sonach sind die ersten PP-2000 für die Polizei bereits ausgeliefert worden. Aber es kommt noch besser: Nach Angaben der Firma hat die PP-2000 alle Tests des Verteidigungsministeriums bestanden und könnte demnächst in den Streitkräften eingeführt werden. Gedacht ist dabei - ganz im Sinne des Personal Defence Weapon-Konzeptes (siehe auch hier) - an die Ausrüstung von Fernmeldern, Artilleristen, Kraftfahrern und anderem technischen Personal mit der Klein-MPi, da für diese Soldaten das Sturmgewehr AK-74 zu groß und schwer und damit bei der Erfüllung der Hauptaufgabe hinderlich sei.

Bei dieses Verlautbarungen handelt es sich nur um Äußerungen eines Unternehmensvertreters. Angesichts der Tatsache, daß die derzeitige weltweite Finanzkrise auch an Rußland nicht spurlos vorübergeht und es in den Streitkräften der RF derzeit ganz andere Prioritäten gibt (Stichwort: Armeereform mitsamt Verkleinerung und völliger Umstrukturierung), ist selbst eine mittelfristige Einführung der PP-2000 äußerst unwahrscheinlich. Zumal die AK-74 und ihre Varianten ja keine schlechten Waffen sind, die unbedingt kurzfristig ersetzt werden müßten.


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Mittwoch, 4. März 2009

Für Bücherwürmer

Wojennaja Kniga (dt.: Militärbuch) ist ein Gruppenblog, auf dem Bücher und Zeitschriften, die sich mit militärgeschichtlichen Themen befassen, vorgestellt werden. Auch manche sinnvollen Downloads werden von den Autoren angeboten, so z.B. ein Heft aus der Reihe Nowyj Soldat (dt.: Neuer Soldat, ähnlich den Osprey-Heften) über die Geschichte militärischer Scharfschützen, ein 1950 in der UdSSR erschienenes Buch über die Ausbildung von Scharfschützen oder eine Zusammenstellung von Postern mit diversen Handfeuerwaffen. Für letztere braucht man nicht einmal Kenntnisse der russischen Sprache. ;-)

Puschkin (Zarskoje Selo)


Eines der Kleinodien von St. Petersburg liegt rund 20 Kilometer südlich der Großstadt: Puschkin, das frühere Zarskoje Selo. In der Stadt leben nicht nur 80.000 Menschen, dort befindet auch eines der größten Schloß- und Parkensembles Rußlands. Am bekanntesten ist natürlich das vor ein paar Jahren wiederhergestellte Bernsteinzimmer im zentral gelegenen Katharinenpalast. Aber auch der Alexanderpalast bietet historische Atmosphäre, lebte doch dort die letzte Zarenfamilie bis zu ihrer Verbringung nach Jekaterinburg, wo sie später auch ermordet wurde.



In den diversen Gebäuden der Anlage finden - wie bei Museen dieser Größenordnung üblich - mehr oder weniger wechselnde Ausstellungen statt. Dabei kommt der militärgeschichtlich Interessierte ebenso wie der "08/15-Tourist" auf seine Kosten, werden doch auch Waffen, Uniformen u.ä. gezeigt.



Puschkin (Zarskoje Selo) gehört zum Standardprogramm der meisten Petersburgbesucher, insbesondere der Reisegruppen, so daß ich hier nicht mehr viel schreiben muß.
Ist eine individuelle Anreise geplant, so empfiehlt sich eine der geführten Touren, die von diversen Reiseveranstaltern im Umkreis des Gostinyj Dwor angeboten werden. Nur für "Fortgeschrittene" ist es angeraten, mit dem Vorortzug ("Elektritschka") ab dem Witebsker Bahnhof oder dem Bus zu fahren (ausführlicher hier). Die beiden letzten Varianten sind gleichwohl die spannendsten und interessantesten, kann man doch so ein wenig Land und Leute außerhalb der Großstadt kennenlernen.
(Link bei Google Maps)



Weiterführende Links:
Offizielle Seite des Museums (russ.)
Wikipedia (dt.)
Zarskoje Selo bei Russland Aktuell (dt.)
Informationen und Bilder (russ.)














Dienstag, 3. März 2009

Waffenschmiede Tula


In der vergangenen Woche hat sich die offizielle Gründung der Waffenfabrik von Tula gejährt. Rußland Aktuell berichtet:
"[...]

Am 26. Februar 1712 wurde auf Weisung von Zar Peter I., des Reformers und Modernisierers, die Waffenfabrik von Tula gegründet. Die Stadt Tula war bis dato zwar auch schon eine Waffenschmiede, bekannter aber wegen ihrer sprichwörtlichen Samoware. [...]

Im Jahre 1665 wurden in den Waffenschmieden von Tula immerhin bereits 2.000 Flinten hergestellt. Im Jahre 1706 lieferten die Manufakturen von Tula schon 15.000 Waffen, aber das genügte Peter für seine Feldzüge gegen die Schweden und Türken nicht mehr.
Peter der Große verfügte den Bau der ersten staatlichen russischen Rüstungsfabrik „mit den besten Mitteln in diesem Metier, an einem ausgesucht bequemen Ort neben der dortigen Freistadt (Sloboda) der Waffenschmiede, die Gewehre, Flinten, Pistolen bohren und polieren sowie Säbel und Messer mit Wasserkraft schleifen kann“.
Wenige Jahrzehnte später stellte Inspekteure der Zarin Elisabeth II. fest, „das russische Imperium konnte sich in vielen Kriegen mit Erfolg und Ruhm dank der Waffen dieser Fabrik verteidigen.“ Auf der Pariser Weltausstellung von 1900 wurde die Rüstungsfabrik von Tula mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

[...]"
Damit war Tula die Wiege der russischen Waffenindustrie und hat in etwa die Bedeutung, die Suhl in Deutschland vor 1945 innehatte, denn die "Konkurrenz" in Ischewsk wurde erst 1807 gegründet. Heutzutage werden in Tula nicht nur bei TOZ, dem Tulskij Oruzhejnyj Zavod, sondern auch bei kleineren Unternehmen (z.B. KBP) Waffen für Jagd, Sport und Behörden produziert. In der Stadt gibt es zudem ein Waffenmuseum, das einen guten Überblick über die russische Waffengeschichte bietet.



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Fotos: Vitalij Kusmin