Dienstag, 3. März 2009

Waffenschmiede Tula


In der vergangenen Woche hat sich die offizielle Gründung der Waffenfabrik von Tula gejährt. Rußland Aktuell berichtet:
"[...]

Am 26. Februar 1712 wurde auf Weisung von Zar Peter I., des Reformers und Modernisierers, die Waffenfabrik von Tula gegründet. Die Stadt Tula war bis dato zwar auch schon eine Waffenschmiede, bekannter aber wegen ihrer sprichwörtlichen Samoware. [...]

Im Jahre 1665 wurden in den Waffenschmieden von Tula immerhin bereits 2.000 Flinten hergestellt. Im Jahre 1706 lieferten die Manufakturen von Tula schon 15.000 Waffen, aber das genügte Peter für seine Feldzüge gegen die Schweden und Türken nicht mehr.
Peter der Große verfügte den Bau der ersten staatlichen russischen Rüstungsfabrik „mit den besten Mitteln in diesem Metier, an einem ausgesucht bequemen Ort neben der dortigen Freistadt (Sloboda) der Waffenschmiede, die Gewehre, Flinten, Pistolen bohren und polieren sowie Säbel und Messer mit Wasserkraft schleifen kann“.
Wenige Jahrzehnte später stellte Inspekteure der Zarin Elisabeth II. fest, „das russische Imperium konnte sich in vielen Kriegen mit Erfolg und Ruhm dank der Waffen dieser Fabrik verteidigen.“ Auf der Pariser Weltausstellung von 1900 wurde die Rüstungsfabrik von Tula mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

[...]"
Damit war Tula die Wiege der russischen Waffenindustrie und hat in etwa die Bedeutung, die Suhl in Deutschland vor 1945 innehatte, denn die "Konkurrenz" in Ischewsk wurde erst 1807 gegründet. Heutzutage werden in Tula nicht nur bei TOZ, dem Tulskij Oruzhejnyj Zavod, sondern auch bei kleineren Unternehmen (z.B. KBP) Waffen für Jagd, Sport und Behörden produziert. In der Stadt gibt es zudem ein Waffenmuseum, das einen guten Überblick über die russische Waffengeschichte bietet.



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Fotos: Vitalij Kusmin

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