Worin besteht eigentlich die besondere Gefährlichkeit des (islamistischen) Terrorismus? Diese Frage sollte man nicht von vornherein als absurd abtun, schließlich könnte man von einem freiheitlichen Standpunkt aus durchaus argumentieren, daß trotz der teilweise hohen Opferzahlen bei einzelnen Anschlägen die Zahl der Opfer insgesamt ziemlich gering sei, so daß sie nicht geeignet seien, die z.T. erheblichen Grundrechtseinschränkungen, welche es seit 2001 in vielen Staaten gegeben hat, zu rechtfertigen. (Schließlich kommen im Straßenverkehr erheblich mehr Menschen zu Tode, aber niemand erwägt ernsthaft ein Verbot von Autos. ;))
Die entscheidende Antwort ist m.E. die indirekte Gefahr, die dem Staat und seinen Institutionen droht.
Dem Staat als ganzes, wenn er seine wichtigste Funktion, nämlich die Gewährung von Schutz für seine Bürger, nicht mehr erfüllen kann. Und den Institutionen, indem sie vom Terrorismus unterminiert werden. Dies ist im März 2004 bei den spanischen Parlamentswahlen der Fall gewesen, deren Ergebnis von den drei Tage zuvor stattgefundenen Anschlägen in Madrid und deren Bewältigung durch die Regierung Aznar nicht unerheblich beeinflußt worden ist. Die wichtigste internationale Wirkung war der Abzug des spanischen Truppenkontingents aus dem Irak. Angesichts dessen sollte niemand mehr behaupten, bei den Islamisten handele es sich um irrationale, nicht politisch denkende und strategisch handelnde Spinner!
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