Ed Friedman, Mitherausgeber des NRA-Blattes "Shooting Illustrated" hat in seinem Blog einen Artikel über das Verhältnis von Waffen zum jeweiligen, freilich diffus bleibenden "Nationalcharakter" des Herstellerlandes publiziert, den man fast schon als "typisch amerikanisch" bezeichnen kann: arrogant, überheblich, dumm. Das ganze wäre keinerlei Aufregung wert, wenn es sich beim Autor um einen einfältigen Hinterwäldler handeln würde und nicht um einen auf Seriösität bedachten Journalisten und Public Policy-Experten.
Zwei Beispiele:
"The Mosin-Nagant family of rifles are sturdy, ugly guns. Have you ever tried to work the safety on a Mosin? If so, why? It is perhaps the most useless device ever put on a firearm, but it is in keeping with the Russian tradition of not caring about the lives of Russian/Soviet soldiers. The gun works well and is quite accurate. It killed many fascists, so who cares if some comrades died because the safety is utterly worthless?"Da hat Friedman wohl vergessen, wie viel Schaden amerikanische Soldaten schon mit Friendly Fire aus ihren "überlegenen" Waffen angerichtet haben.
"The FAMAS is a sleek-looking gun with poor grip texture, allowing it to be dropped with ease. This is a very important consideration for the French military."Das ist geradezu bösartig (wir Deutschen kommen dagegen vergleichsweise harmlos weg). Immerhin haben es die Franzosen (im Gegensatz zu den USA) in den letzten Jahren meist geschafft, ihre militärischen Operationen einigermaßen zu begrenzen und deshalb auch erfolgreich abzuschließen - man denke beispielsweise nur an die Aktionen gegen Piraten am Horn von Afrika im April 2008 -, während sich die USA in ideologisierten "Kreuzzügen" mit nur noch geringen Erfolgsaussichten festgefahren haben. (In Afghanistan besteht jetzt die letzte Hoffnung in einem "akzeptablen Diktator".) Die politische Klasse Frankreichs verfügt eben über eine staatspolitische Klugheit, die vielen US-Rabauken abgeht.
Was sagt uns das nun über wessen Nationalcharakter?
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